FreiBESETZT : EKH - Beschreibung von freiBESETZT
1990 bis ???
Ernst Kirchweger Haus (EKH)
Wielandgasse 2-4
Zur Geschichte:
DIE HÄUSER DENEN DIE SIE BEWOHNEN!
Das EKH ist ein selbstverwaltetes Haus und definiert als anti(hetero)sexistischer, antirassistischer Raum für nichtkommerzielle (gegen)kulturelle und politische Aktivitäten. 1990 wurde die quasi ungenutzte "Wielandschule" der KPÖ von AktivistInnen der Wiener HausbesetzerInnenszene und dem linken türkischen Verein ATIGF besetzt. Als internationalistisches, antifaschistisches Zentrum erhielt es den Namen Ernst Kirchwegers, der in den 60er Jahren auf einer antifaschistischen Demonstration ums Leben gebracht wurde.
Innerhalb des gesamten Hauses etablierten sich eigenständige Strukturen und Aktivitäten. Die Flüchtlings- und MigrantInnenhilfsorganisation "Flughafensozialdienst" erhielt Räumlichkeiten für Not- und Übergangsquartiere.
Der Infoladen X, die anarchistische Volxbibliothek und das Archiv der sozialen Bewegungen, der Proberaum der schrägen Klänge, der Crustpalast und ein Tonstudio fanden Platz. Holz, Metall, Siebdruck Werkstätten und ein Fotolabor entstanden und die Redaktion der Zeitschrift TATblatt zog ein. Mit von verschiedenen Gruppen betriebenen Beisl (Que(e)rbeisl, unzumutBar), Konzert- bzw. Theaterräumlichkeiten konnten soziale Räume ohne Konsumzwang und Platz für ein breites Spektrum nichtkommerzieller Kultur von Konzerten über Diskussionen, Solidaritätsveranstaltungen, Ausstellungen bis hin zu Film- und Theateraufführungen geschaffen werden.
KINOKI zeigt Filme und Dokumentationen, das "Volxtheater Favoriten" produziert hier seine Opern. Im Haus leben mehr als 70 Menschen aus aller Welt. Niemand der im Haus tätigen Menschen arbeitet für seinen/ihren persönlichen Profit, sondern unentgeltlich im Sinne des Gesamtprojekts. Subventionen und öffentliche Gelder bekommen wir nicht und wollen wir auch nicht bekommen. Das Haus versteht sich also als Ort der Diskussion, der Information und des Widerstands gegen die herrschenden menschenverachtenden Lebensbedingungen hier und anderswo.
Das Gesamtprojekt EKH ist nun unmittelbar von einer Räumung bedroht. Was jetzt geräumt, geschlossen, gestrichen werden soll, war nicht einfach so da. Vieles ist Ergebnis früherer politischer Kämpfe....
Aktuelle Situation: Das EKHaus wurde von der früheren Eigentümerin, der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) an rechstextreme Spekulanten verkauft. Sämtliche Mietverträge wurden seitens der neuen Besitzerin, WohnungsvermietungsgesmbH Wielandgasse 2-4, als deren Geschäftsführer und alleiniger Inhaber Christian Machowetz, ein ex ANR Mitglied, auftritt, gekündigt. Vertreten durch den auch in rechten Kreisen bekannten Rechtsanwalt Hübner wurden mehrere Räumungsverfahren eröffnet. Für 2/3 des Hauses wurde unter massiven ökonomischen Drohungen auf eine Person ein Räumungsvergleich per 30.6.2005 eingegangen. Das Gesamtprojekt EKH ist somit unmittelbar von einer Räumung bedroht. Deshalb fordern wir alle solidarischen Menschen auf, das Haus im Kampf um seine Existenz zu unterstützen. Organisiert Soliveranstaltungen, seid kreativ und ideenreich, gebt Infos weiter und überlegt euch auch eigenständig Aktionen.