ASK : SoSoSquat10 - Sommer, Sonne, Squattingaction 10
Sommer, Sonne, Squattingaction – Anarchie und Hausbesetzen
gepostet am 27. August 2010 - 20:37 von Aktion Schwarze Katze
Aktion Schwarze Katze
Die Aktion Schwarze Katze versteht sich nicht als fixe Gruppe, sondern vielmehr als offene Initiative, unter deren Namen Aktionen zum Thema autonomer Freiraum laufen. Diese können von
Einzelpersonen oder Gruppen ausgehen. Ziel der ASK ist es vor allem auch, zumindest temporäre autonome Zonen zu schaffen, in denen Selbstbestimmung und Selbstverwaltung gelebt werden können. Dadurch soll einerseits ein regelmäßiger Raum zum Austausch und zur Erholung für jene geboten werden, die sich mit diesbezüglichen Theorien beschäftigen und diese bereits versuchen im Alltag umzusetzen, andererseits soll die Idee einer autonomen Lebensführung neue Sympathisant*innen finden.
Warum Squatting?
Wir sind nicht einverstanden mit dem System, in dem nur die das Sagen haben, die besitzen, nur die besitzen, die Geld haben und nur die Geld haben, die sich in das System aus Leistung und Erwerbstätigkeit eingliedern.
Wir wollen nicht um Freirum bitten. Wir sehen es als Recht jedes Menschen, Raum selbst gestalten und selbst verwalten zu können.
Was wir in diesem System nicht dauerhaft haben, können wir uns zumindest temporär nehmen: Ein Haus für alle, die nicht einverstanden sind um es gemeinsam zu gestalten, zu wohnen, uns auszutauschen, einfach rumzuhängen,... - kurz: gemeinsam zu leben.
Der erste Streich: Burggasse 2
Knappe 20 Menschen zogen am Freitag, den 13. August in die Burggasse 2 ein. Innerhalb der ersten Tage entstanden Schlafräume und ein Chill-Out-Cafe. Am Montag schaute dann die Besitzerin in Form eines äußerst freundlichen Geschäftsmenschen vorbei, der via Twitter von der Besetzung erfahren hatte. Er erklärte, das Gebäude sei bereits weiterverkauft, im Herbst sei Baubeginn. Am Dienstag um 8 Uhr müsste die Besetzung ein Ende haben, sonst würde sie behördlich geräumt.
Die Besetzer*innen kosteten den letzten Tag noch voll aus: Es entstand ein offenes Cafe im Eingangsbereich und spontan ergab sich ein Programm.
Stell dir vor es ist Räumung und keine*r ist drin
Die Polizei zeigte sich nicht räumungsfreudig: Sie wollen gar nicht räumen und vor 10 Uhr täte sich hier sowieso nichts, brachte ein Pressemensch am Dienstag um 8 Uhr durch einen vor dem Gebäude abgestellten Polizeibeamten in Erfahrung. Um 10:30 startete dann die Räumung mit um die 70 Einsatzkräften und schwerer Geräteschaft. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich keine Menschen mehr hinter den Barrikaden. Dafür wurden vier Schaulustige Passant*innen perlustriert.
Der zweite Streich: Lackierergasse 8
Während die leerstehende Burggasse „geräumt“ wurde, wurde die seit Jahren verlassene Lackierergasse 8 temporär wiederbelebt. Bereits am ersten Tag wurde ein Wohnzimmer eingerichtet und im Garten gegrillt. Am Mittwoch bekamen die Besetzer*innen Besuch von der Hausverwaltung und der Polizei. Die Hausverwaltung meinte, die Besetzung könnte von ihr aus bis Donnerstag Nachmittag geduldet werden, dies läge aber nicht in ihrer Entscheidungskompetenz. Die Polizei perlustrierte schnell mal nebenbei eine Passantin mit „verdächtigem Rucksack“ und zog dann wieder ab. Abends wurde noch einmal gegrillt und Film geschaut, um am nächsten Tag das Haus zu verlassen und weiter zu ziehen.
Der dritte Streich: Humboldtgasse 32
Ab Donnerstag, dem 19. August machte die Sommer-Sonne-Squattingaction Station im 10. Bezirk. Auch hier wurde sogleich ein Wohnzimmer eingerichtet. Neben diesem wurde auch der Hof stark genutzt. Dort verbrachten die Besetzer*innen und ihre Besucher*innen einige gemütliche Abende mit Grillen, Zielwurfübungen, Wein, Kerzenschein und vielem mehr.
Am Donnerstag, dem 26. August wurde die Besetzung des „Squatting Penguins“ behördlich geräumt. Mit dem Verdacht auf Sachbeschädigung (StGB §§ 125f) und Entziehung von Energie (StGB § 132) wurde bei allen Besetzer*innen eine Identitätsfeststellung und Durchsuchung durchgeführt. Wie gewohnt musste die Polizei mehrmals auf ihre Pflicht eine Begründung für die I-Feststellung und die Personendurchsuchung zu nennen und die Dienstnummer der Einsatzleitung bekannt zu geben hingewiesen werden. Weiters wurde eine Besetzerin, die einen Beamten bat, sie nicht anzugreifen mit den Worten „Das werden Sie schon merken, wenn ich Sie angreife“ gefährlich bedroht (StGB § 107).
Die „Sommer, Sonne, Squattingaction“ endet somit nach 14 Tagen Squatting am Stück.
Wir sind aber nicht weg und kommen wieder! Haltet Augen und Ohren offen!
Squat tha City, Squat tha World – Create Anarchy!
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