Hausprojekt


Website: http://hausprojekt.noblogs.org/
Adresse: , Wien
Erste Aktivität: 2009 Zeitraum: aktiv von Anfang 2009 bis Ende 2010 Status: historisch

Anfang 2009 hat sich eine Gruppe von Aktivistinnen aus der Besetzer*innenszene unter dem Namen Hausgruppe bzw. Hausprojekt zusammengefunden. Verbindend war der Wunsch nach einem grossen gemeinschaftlichen Wohnprojekt mit ausreichend Platz für selbstorganisierte Projekträume und Projekte. Über Besetzungen wie auch über Verhandlungen mit der Stadt Wien wurde versucht ein Haus für dieses Projekt zu bekommen.

Zitat aus dem Hausprojekt1x1
"Wir wollen nicht auf das gute Leben irgendwann in der Zukunft warten, sondern hier und jetzt einen Raum für eine kritische Praxis schaffen. Ein Raum für ein solidarisches Miteinander mit dem Ziel, den uns umgebenden und verinnerlichten Zwängen zu entkommen. Darum ein Haus zum Wohnen und Leben, zum Älter werden und Aufwachsen, zum Ent-Lernen und widerspenstig sein."

Das Projekt verstand sich selbst als queerfeministisch, anti-hierarchisch, anti-sexistisch und anti-heteronormativ sowie anti-rassistisch, anti-antisemitisch und anti-faschistisch. Ausserdem definierte es sich als explizit kinderfreundlich. Wichtig war in diesem Zusammenhang eine Perspektive des gemeinschaftlichen Lebens mit Kindern als Gegenentwurf zur klassischen Kleinfamilienstruktur zu entwickeln.
Es ging der Gruppe darum, bewusste Selbstbestimmung über das eigene und gemeinsame Leben zu erlangen und Fremdbestimmung, Diskriminierungen sowie Herrschafts- und Gewaltverhältnisse in der Gesellschaft wie auch im Gruppeninneren zu erkennen und dagegen vorzugehen.

Die Gruppe entwickelte ein umfangreiches Konzept für ihr zukünftiges Hausprojekt und veröffentlichte es unter dem Titel Hausprojekt 1x1. Es finden sich darin Grundsätze des Zusammenlebens und des Umgangs miteinander, die als grundlegend für eine Vertrauensbasis untereinander und als Rahmen für ein Lebens im Experimentierstatus gesehen werden. Ebenso finden sich dort Vorstellungen dazu, wie es im inneren des zukünftigen Hauses aussehen sollte und welche kulturellen sozialen und umsonstökonomischen Projekte dort platz finden sollten.

Zwischen Mai 2009 und Oktober 2010 fanden 5 Besetzungen statt. Besetzt wurden die Rechte Wienzeile 35 , die Triesterstrasse 114, die Praterstrasse 10, die Eichenstrasse 9 und die Gusshausstrasse 3. Aussedem beteiligte sich die Gruppe an der Besetzungskarawane im August 2010, welche im Rahmen derAktion "Sommer Sonne Squating Action" stattfand.

Nach 2 sehr intensiven Jahren, die jedoch leider kein neues Hausprojekt hervorgebracht haben, ist die Gruppe nun seit Ende 2010 inaktiv.